Die Wahl der Medikamente, Dosierung und mögliche Kombinationen werden auf den Patienten individuell abgestimmt. In 80 % der Fälle ist eine medikamentöse Behandlung ausreichend. Wenn mit Medikamenten keine zufriedenstellende Besserung erreicht werden kann, kommt eine operative Behandlung in Frage.
Auch hier stehen verschiedene Methoden zur Wahl:
- Bei der Lasertrabekuloplastik wird das Bindegewebe der Trabekel mit Laserstrahlen “beschossen” und so der Abfluss verbessert. Diese Methode kann nur beim Offenwinkelglaukom angewendet werden.
- Ableitung des Kammerwassers aus der Vorderkammer in ein Sickerkissen unter der Bindehaut. Beim Offenwinkelglaukom wird dazu ein künstlicher Abflusses (Trabekelektomie) geschaffen.
- Erweiterung des Kammerwinkels durch Entfernung eines kleinen Teiles der Iris bei Winkelblockglaukom (Iridektomie oder Iridotomie mit Laser).
- Mikro-Glaukom-Implantat iStent®Das neue Mikro-Glaukom-Implantat iStent® ist das derzeit kleinste Implantat der Humanmedizin. Der iStent® schafft einen Mikro-Bypass, der den Abfluss des Kammerwassers über das Trabekelwerk und den Schlemmschen Kanal durch eine Titan-Öffnung ermöglicht.
Das Implantat liefert beste Resultate. Die Drucksenkung bleibt nachhaltig konstant und wird meist ohne ergänzende Medikation erreicht.
Der iStent® kann auch im Zuge einer Grauer Star-Operation implantiert werden.
Die Möglichkeit zusätzlicher therapeutischer oder operativer Glaukomtherapien bleibt bei der Implantation erhalten.
Aufgrund seiner minimalen Größe kann es in einem kurzen mikrochirurgischen Verfahren eingesetzt werden.
Der akute Glaukom-Anfall ist ein Notfall, da er unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zur Erblindung führt. Die Behandlung erfolgt nach medikamentöser Drucksenkung operativ (Eingriff an der Iris zur Behebung des Winkelblocks: Iridotomie, Iridektomie).